Der Skandal



Die Herxheimer Hitlerglocke läutete bis September 2017

  • zu allen Gottesdiensten
  • bei Taufen
  • bei der Einsegnung der Konfirmandinnen und Konfirmanden
  • bei Hochzeiten
  • bei Beerdigungen
  • zu den Festtagen, an Weihnachten, Ostern, Pfingsten, zum Jahreswechsel...
  • zu jeder Viertelstunde

Ein Skandal, denn:
Glocken in den Kirchen sind durch ihren Einsatz und durch ihre Inschriften Teil
des Verkündigungsauftrages der Kirche.
Sie dürfen nicht verwendet werden, wenn sie den Grundwerten des christlichen Glaubens zuwiderlaufen.

Was auf den ersten Blick als eine kirchliche Binnenfrage erscheint,
ist doch auch ein politisches Problem des zunehmenden
Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland.
Die NPD jedenfalls hat schon vor Ort in Herxheim am Berg demonstriert unter dem Motto:
„Lasst die Kirche im Dorf und die Glocke im Turm!"
Genau dies haben die Verantwortlichen in Kirche und Gemeinde dann auch getan.
Rechtes Denken und Handeln kann sich durch den Verbleib der Glocke im Kirchturm
ermutigt und unterstützt fühlen.

Anders gehandelt wurde in Hanweiler im Saarland.
Die dortige Naziglocke wurde abgehängt und bis Ende Februar 2020
in der Saarbrücker Ludwigskirche ausgestellt.
Danach wanderte die Glocke ins Historische Museum Saar am Schloss.
Dort hat sie ihren Platz in der Dauerausstellung zur NS-Vergangenheit „10 statt 1000 Jahre“.
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