Presseerklärung der Initiative "Hitlerglocke abhängen"

Presseerklärung
Die Initiative „Hitlerglocke in Herxheim am Berg abhängen“ distanziert sich von dem Vorhaben der Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche der Pfalz und zukünftigen Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, die Hitlerglocke hängen zu lassen. Die Sprecher der Initiative Richard Eberle und Ulrich Loschky erklären folgendes:
Für den 07.09.2020 hatte Frau Wüst Vertreter der Kirchen- und Ortsgemeinde Herxheim am Berg, des Dekanats Bad Dürkheim, sowie Eberle und Loschky zu einem Meinungsaustausch eingeladen.
Das Gespräch war als interne Maßnahme zur Vertrauensbildung zwischen den unterschiedlichen Standpunkten zum Problem Hitlerglocke angekündigt. Diese Voraussetzungen wurden jedoch nicht eingehalten:
In der Gesprächsrunde tauchten völlig überraschend Vertreter der Denkmalsbehörden auf, die nicht auf der Einladungsliste standen. Damit war die Ausgewogenheit der Gesprächsrunde ausgehebelt.Frau Wüst verfasste, unterschrieb und versendete eine Niederschrift der Sitzung, ohne sich darüber mit den Beteiligten abgestimmt zu haben. Das Protokoll ist deswegen formal und inhaltlich ungültig. Der Inhalt des beanstandeten Protokolls sprach sich, wie nicht anders zu erwarten, bis zu Mitgliedern der Synode herum, die sich am 19.09.2020 zur Kirchenpräsidentenwahl in Speyer versammelt hatten. In der Befragung zum Thema Hitlerglocke bezog sich Frau Wüst auf die Dürkheimer Gesprächsrunde und das fragliche Protokoll. Sie deutete eine sich abzeichnende Lösung an. Ausschlaggebender Bestandteil dieser Lösung sei, so Frau Wüst wörtlich, dass eine Abhängung der Glocke „im Moment in Herxheim nicht der Punkt ist“.
Die Initiative „Hitlerglocke abhängen“ gibt hiermit ihre im Dürkheimer Gespräch klar artikulierte Gegenposition bekannt. Ein Konsens, wie ihn Frau Wüst kommuniziert, ist demnach bloßes Wunschdenken.
1. Eine Glocke mit der Aufschrift „Alles für´s Vaterland“-Adolf Hitler samt Hakenkreuz hat in einem Kirchenraum nichts zu suchen. Die für ihre Sanierung 2012/13 und mithin weiterhin unbeschränkte gottesdienstliche Nutzung vom Dezernat 3 des Landeskirchenrats in Speyer erteilte kirchenaufsichtliche Genehmigung ist zurückzunehmen.
2. Die Stimme der Betroffenen muss endlich das ihr zukommende Gewicht erhalten, wie es der amtierende Kirchenpräsident der Landeskirche bereits 2018 via Pressemitteilung epd einklagte: „...Christian Schad hat die Kirchengemeinde Herxheim am Berg aufgefordert, die „Hitler-Glocke“ aus dem Turm ihrer Kirche abhängen zu lassen. Wenn sich Opfer und Nachkommen des NS-Regimes durch das Läuten der Glocke mit einem Hakenkreuz und der Inschrift „Alles fuer's Vaterland – Adolf Hitler“ verhöhnt fühlten, sei es höchste Zeit, sie zu entfernen und einer angemessenen Erinnerungskultur zuzuführen...Das sei die einhellige Meinung des Landeskirchenrats“.
3. Die Verfassung der Landeskirche, die die Aussöhnung mit dem jüdischen Volk vorschreibt, muss endlich angewendet werden.
4. Solange die Glocke im Kirchturm der Jakobskirche in Herxheim hängt, kann ihre Reaktivierung nicht definitiv ausgeschlossen werden.



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